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Zwischenfall auf der Bohrinsel Elgin Wellhead

Die sogenannte Elgin Wellhead-Plattform, die seit 2001 in der Nordsee ca. 240 km östlich von Aberdeen Erdgas und Erdöl für den französischen Total-Konzern fördert, ist derzeit in weltweite mediale Aufmerksamkeit gerückt. Seit dem 25. März 2012, um 12:45 Uhr, besteht ein Leck an einem der Bohrlöcher, aus dem seither unkontrolliert Erdgas ins Meerwasser herausströmt.

Das Gas, welches aus Methan, Propan, Butan und Schwefelwasserstoff besteht, ist hochexplosiv und damit gefährlich.Es wurde eine weitläufige Schutzzone um die Elgin Wellhead-Plattform eingerichtet, die keine Schiffe mehr passieren dürfen. Die einzige Ausnahme sind einige Löschschiffe, die zur Sicherheit nur 3,7 km von der Bohrinsel entfernt sind. Sämtliche der rund 240 Arbeiter wurden evakuiert. Inzwischen wurde bekannt gegeben, dass das Leck an einer Gasquelle liegt, die zwischen 4.000 und 5.500 Metern tief unterhalb des Meeresbodens liegt.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Zur Zeit werden zwei Optionen geprüft, mit denen eine sich anbahnende Umweltkatastrophe noch verhindern lassen könnte. Die erste Option sieht eine Entlastungsbohrung vor, bei der neben dem problematischen Bohrloch ein neuer Bohrer in die Tiefe getrieben wird, bevor er seitlich abknicken und dann das erste Bohrloch treffen soll, aus dem das Erdgas nach oben strömt. Anschließend wird über diesen Umweg Bohrschlamm in das Loch gepumpt, welcher es wie einen Stöpsel verstopfen soll.

Die zweite Möglichkeit ist ein sogenannter „Kill“, der wesentlich weniger aufwendig, aber viel risikoreicher ist. Im Gegensatz zur Entlastungsbohrung wird der Schlamm hier nicht seitlich und von unten ins Bohrloch gepumpt, sondern direkt von oben.

Umweltfolgen

Vor den möglichen Folgen des Lecks warnen insbesondere Umweltschützer. So könnte das mit Schwefelwasserstoff angereicherte Gas in großen Mengen das Ökosystem der Nordsee nachhaltig schädigen. Zusätzlich würden auch noch Kohlenwasserstoffe wie Methan bis in die Atmosphäre gelangen, wo sie den Treibheizeffekt weiter anheizen könnten. Schließlich stellt der entstehende Ölfilm eine Todesgefahr für Wasservögel dar.

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One Comment

  1. Helmut
    2. April 2012 at 09:14

    Kommt es mir nur so vor, oder kommen Unfälle auf Bohrinseln (siehe den Zwischenfall auf der BP Bohrinsel) in letzter häufiger vor? Ich mein, die müssten doch aus den Fehlern lernen und sich gegen sowas schützen…