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Hochseewindpark Bard Offshore 1 erneut ausgefallen

Erneut haben die Betreiber des größten deutschen Windparks mit seltsamen Störfällen zu tun. Schon im März dieses Jahres kam es zu Störungen, wegen denen der Windpark über einige Wochen stillgelegt werden musste, seit seiner Inbetriebnahme im September 2013 hatte das Zwei-Milliarden-Euro-Projekt mit solchen Problemen zu kämpfen.

Problem unbekannt – noch
Wegen des unbekannten Defektes wird das Großkraftwerk bis August vollständig heruntergefahren, die Untersuchungs- und Wartungsarbeiten laufen bereits. Noch ist die genaue Fehlerquelle unklar, sie könnte bei der Umspannplattform liegen, der „Stromzentrale“ des Kraftwerkes, oder bei der Konverterstation, welche den produzierten Wechselstrom in den wesentlich transportfähigeren Gleichstrom umwandelt. Zur genauen Untersuchung des Problems gründeten der Netzbetreiber und das schwedische Teilunternehmen ABB zusammen mit dem Besitzer Ocean Breeze die Task Force, um in enger Zusammenarbeit einen systematischen Test inklusive Studien durchführen zu können.

Einzelfall oder Problemfall?
Als weltweit erster Offshore-Park, der Gleichstrom zum Transport verwendet, wirft Bard 1 nun einige Fragen auf. Die deutsche Regierung plant bis 2022 den Ausbau des deutschen Stromnetzes mithilfe von drei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Trassen, also drei Gleichstrom-Leitungen mit einer Gesamtlänge von 2100 Kilometern. Aber wenn die Probleme beim Windkraftwerk kein Einzelfall wären und vom Gleichstrom ausgehen, würden die gesamte deutsche Energiewende und der Atomausstieg auf der Kippe stehen. Doch warum braucht man überhaupt Gleichstrom? Der Wechselstrom betreibt jedes einzelne elektrische Gerät in jedem einzelnen Haushalt. Allerdings hat er einen Haken: Er wechselt – daher der Name – ständig seine Polarität, wobei er über längere Strecken eine Menge Energie verlieren kann. Weil der Bard Offshore 1 weiter von der Küste weg ist, als jeder andere Windpark, ist er auf die Gleichstromleitungen angewiesen, bei denen ein solches Polaritätsproblem nicht auftritt und somit keine riesigen Verluste entstehen. Mit den deutschlandweiten Leitungen könnte man ohne Bedenken aber mit hoher Effizienz Kraftwerke vernetzen – ein Plan, der jetzt vereitelt werden könnte.

Bild: pixabay.com

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