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Idee für „Kombikraftwerk“

Ein sogenanntes Kombikraftwerk könne die Vorurteile, schwankender Leitungen von erneuerbaren Energien (zum Beispiel bei zu wenig Wind zur Energieproduktion), widerlegen.

Die Idee hinter diesem Kombikraftwerk ist es, über Deutschland weitflächig verteilt Solar-, Wind- und Bioenergieanlagen zusammenzuschließen und mit einem Speicher zu versehen. Durch einen Computer, der in einer Schaltzentrale die Steuerung der einzelnen Regenerativquellen übernimmt, soll gewährleistet werden, dass diese immer dem Bedarf entsprechenden Strom liefern.
Wie diese instabilen Energiequellen im Falle einer Solar- oder Windflaute (auch wenn eine Windstille oder Dunkelheit/Verregnung in ganz Deutschland zeitgleich höchst unwahrscheinlich sind) die Stromversorgung sicher gewährleisten sollen, lässt sich wie folgt beantworten: Als Ausgleich stünden in diesem Falle immer noch die Biogasanlagen und der Energiespeicher zur Verfügung.

Bereits im Jahr 2007 stellte das Faunhofer IWES das erste Kombikraftwerk vor. Der stellvertretende Institutsleiter, Kurt Rohrig, erklärte, dass es bereits viele der Vorurteile, die sich gegen erneuerbare Energien richten, widerlegen könne.
Ziel der Forscher war es, anhand eines kleinen Beispiels zu demonstrieren, was auch in großem Maßstab möglich sei. Und zwar der Austausch zwischen verschiedenen Regenerativquellen. Die Durchsetzung des Ziels einer regenerativen Vollversorgung bis zum Jahr 2050 würde durch die Nutzung dieses Projekts im großen Maßstab, also deutschland- oder europaweit, untermauert werden.

In dem Versuch mit einem zweiten Kombikraftwerk wollte man nun die Versorgungssicherheit einer Stromerzeugung, die ausschließlich auf erneuerbaren Energiequellen basiert, detailliert untersuchen, so Kurt Rohrig.
Basierend auf vorliegenden Wetterdaten und auf standortgenau aufgenommenen Verbraucherdaten, entwickelte man ein Szenario, das den Zustand des Versorgungssystems für jede einzelne Stunde des Jahres überprüft. Dieses Versorgungssystem ist zusammengesetzt aus etwa zehn Prozent Bioenergie, 20 Prozent Solarenergie und 53 Prozent Windkraft, außerdem aus Geothermie- und Wasserkraftwerken, Gaskraftwerken, die das aus Wind- und Solarstrom hergestelltes Methan und Biomethan nutzen, sowie Batterien als Speicher.

Durch diese Simulation ergaben sich bedeutende Informationen zum Systemdienstleistungs-, Systemstabilitäts- und Netzausbaubedarf. Projektleiter am IWES, Kaspar Knorr, meint, dass es möglich sei, die heutige Versorgungsqualität mithilfe einer intelligenten Kombination aus Speicher, erneuerbaren Energien und Backupkraftwerken mit erneuerbarem Gas durchaus zu realisieren. Somit könne unter der Voraussetzung von technischer und regulatorischer Weiterentwicklung dieses Systems langfristig auf fossile oder nukleare Energiequellen zur Stromgewinnung verzichtet werden. Die ablaufenden Prozesse bis zum Zertifizierungsverfahren eines Kraftwerks seien noch auf die konventionellen Modelle ausgerichtet und hinderten die erneuerbaren Energien an einer konstruktiven Teilnahme.

 

Bild: pixabay.com

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